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Hier findet ihr einige Erzählungen, Analysen, Kommentare und Statements zu gesellschaftspolitischen, zwischenmenschlichen und persönlichen Themen und Prozessen.
Grenzen sind relativ - Musik, Hören und Inklusion
Mit 15/16 habe ich den Blues-Rock Gitarristen Stevie Ray Vaughan gehört, spürte sofort eine tiefe Verbindung zu seiner Musik und musste einfach anfangen, Gitarre zu spielen. Dass ich offiziell von Geburt an Taubheit grenzend hörgeschädigt bin, spielte dabei keine große Rolle. Musik hat in mir Leidenschaft, Begeisterung und Liebe erweckt.
Was sind Grenzen?
Grenzen gibt es natürlich überall. Im Sinne der Dialektik haben wir alle das Begrenzte und Grenzenlose in uns. Die Polaritäten wie zum Beispiel Licht und Schatten, das Selbstlose und das Ego sowie Liebe und Hass bedingen einander. Wichtig dabei ist, dass wir unsere eigenen Themen, Prozesse, Ängste, Widersprüche und Entfremdungen annehmen und mit unseren Mitmenschen in einen möglichst ergebnisoffenen, wertschätzenden und empathischen Dialog kommen können. Dabei geht es auch darum, Pluralität auf der Wahrnehmungs- und Haltungsebene aushalten zu können, um dialektische Prozesse konstruktiv in Gang zu setzen. Daran können wir arbeiten und auf Augenhöhe von- und miteinander lernen.
Auf in eine neue Beziehungskultur
Für viele Menschen ist Inklusion immer noch ein Fremdwort, mit dem sie wenig anzufangen wissen. Zumeist wird Inklusion auf die „Integration“ von Menschen mit Behinderung reduziert. Selbst viele Akteure aus der Behindertenszene diskutieren den Begriff recht oberflächlich und separierend, von den Vertretern aus Wirtschaft und Politik ganz abgesehen, die hier überwiegend ihr ganz eigenes Süppchen kochen. Dabei hat die „UN-Behindertenrechtskonvention“, die in Deutschland 2009 in Kraft trat, ein eindeutiges Zeichen gesetzt: Inklusion ist ein Menschenrecht.